Funktionsdiagnostik – Kiefergelenksbeschwerden – Knirscherschiene
Das Kausystem ist wie ein fein aufeinander abgestimmtes Uhrwerk. Wenn Kieferknochen, Kiefergelenk, Zahnhalteapparat oder Zähne nicht richtig aufeinander abgestimmt sind und aus der Balance geraten, schlägt sich das sichtbar im Gesicht nieder. Schmerzen in den Gelenken und in entfernten Körperteilen sind die Folgen. Eine Fehlstellung der Zähne bewirkt unter Umständen Verspannungen der Muskulatur und Schmerzen in Hals, Rücken und Schultern, Kieferknacken, sowie Tinnitus.
Auch Knirschen, Beißen und Pressen am Tag oder in der Nacht können eine Folge von Kieferfehlstellungen sein. Häufig sind diese Symptome auch Zeichen von Stress oder psychischer Belastung und führen zu Schmerzen in den Kiefern und der Muskulatur. Erste Hilfe bietet hier meist schon eine Aufbissschiene (Knirscherschiene). Dabei handelt es sich um eine Kunststoffaufbissschiene, die Zähne und Kiefergelenke entlastet.
Durch die Funktionsanalyse lässt sich eindeutig abklären, ob bei dem Patienten funktionelle Störungen vorliegen. Mit Hilfe eines Gesichtsbogens und eines elektronischen Computer-Messsystems (Cadiax Compact 2®) werden die Verspannungen der Muskeln nachgewiesen.
Die Analyse von individuellen Kiefermodellen, die Untersuchung von Zähnen und Muskeln, sowie die computergestützte Kiefergelenksdiagnostik ist die Voraussetzung, um eventuelle Abweichungen zu erkennen und beheben zu können. Wichtig sind diese Informationen vor allem bei der Herstellung von Aufbissschienen und aufwendigem Zahnersatz.
Die Kosten für eine Standard Aufbissschiene werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Für spezielle Aufbissschienen erfolgt meist keine vollständige Kostenübernahme. Bei privat versicherten Patienten kann man vorab die Kostenübernahme einer Aufbisschiene mittels eines Kostenvoranschlages bei der jeweiligen Versicherung anfragen.
Wichtig ist uns als Zahnärzten auch die enge Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten und Osteopathen. Diese Fachdisziplinen sind wichtige Kooperationspartner zur gemeinschaftlichen Behandlung von Patienten mit CMD (Craniomandibulären Dysfunktionen). Gerne empfehlen wir Ihnen entsprechende Praxen, die sich auf diesem Bereich weiter gebildet haben.
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